Die neue Missionskapelle Sankt Othmar in Umayam ist mehr als ein Gotteshaus; sie ist ein Symbol für Hoffnung und Erneuerung. Sie bietet der Ata-Manobo-Gemeinschaft eine Plattform, um ihre Kultur zu bewahren und gleichzeitig die Werte des Christentums zu integrieren. Diese Kapelle kann eine zentrale Rolle im täglichen Leben der Menschen spielen und umso mehr Zusammenhalt schaffen.Barangay Kasapa Sitio Nursery Umayam:
Ein Blick in das Herz der Ata-Manobo-Gemeinschaft
Eingebettet in die üppige Landschaft von Umayam, Agusan del Sur, liegt das Sitio Nursery von Barangay Kasapa, Heimat von rund 1.000 Familien, überwiegend Angehörige des indigenen Stammes der Ata Manobo. Das Sitio zeichnet sich durch eine vielfältige religiöse Landschaft aus. Die römisch-katholische Kirche war bislang noch nicht präsent – bis jetzt. Diese religiöse Vielfalt spiegelt die Offenheit der Ata Manobo gegenüber verschiedenen Glaubensrichtungen wider, während sie gleichzeitig an ihrer kulturellen Identität festhalten.
Trotz dieser schwierigen Bedingungen beweist die Ata-Manobo-Gemeinschaft in Barangay Kasapa Sitio Nursery bemerkenswerte Widerstandskraft und Zusammenhalt. Der dringende Bedarf an Verbesserungen in den Bereichen Bildung, Hygiene und Infrastruktur macht deutlich, wie wichtig langfristige Entwicklungsunterstützung ist, um dieser lebendigen indigenen Gemeinschaft eine bessere Zukunft zu ermöglichen.
Kultureller Hintergrund: Der Stamm der Ata Manobo
Die Ata Manobo, auch einfach „Ata“ genannt, sind eine indigene Volksgruppe im Süden der Philippinen, insbesondere in den Regionen Davao del Norte, Bukidnon und Agusan del Sur. Sie gehören zur größeren manobo-sprachigen Ethnie und sind bekannt für ihre ausgeprägte kulturelle Identität, spirituellen Traditionen und ihre tiefe Verbundenheit mit dem angestammten Land. Der Glaube spielt eine zentrale Rolle im Leben der Ata Manobo. Sie praktizieren eine Form des Animismus und glauben an die Existenz von Geistern in der Natur – in Bäumen, Flüssen, Bergen und Tieren. Diese Geister werden verehrt und bei wichtigen Lebensereignissen – etwa Geburt, Hochzeit oder Ernte – mit Ritualen geehrt.
Die soziale Struktur der Gemeinschaft ist in Clans oder Familien organisiert, mit einem „Datu“ als traditionellem Anführer. Dieser ist zuständig für die Friedenssicherung, Konfliktlösung sowie für die Leitung von Zeremonien und Entscheidungen. Auch die Rolle der Ältesten ist von großer Bedeutung – sie gelten als Bewahrer von Tradition und Weisheit.
Die Missionskapelle „Sankt Othmar“
Im Jahr 2024 wurden die Stifter Estrelleta Borda Ruppert und Stephan U. Breu aus der Schweiz von der Diözese Tagum in Davao del Norte – zuständig für das Gebiet Sitio Umayam – darüber informiert, dass eine Präsenz der römisch-katholischen Kirche in der Gemeinschaft sehr willkommen wäre. Verschiedene christliche Konfessionen wie Foursquare, Methodisten, Siebenten-Tags-Adventisten und Baptisten sind dort bereits vertreten.
Im Sommer 2024 wurde mit dem Bau einer Missionskapelle begonnen, die dem Heiligen Othmar geweiht ist – dem Abt des Klosters in St. Gallen, Schweiz, der von 719 bis 759 dort wirkte. Das gesamte Projektbudget wurde vollständig aus privaten Mitteln finanziert. Die Diözese Tagum hat nach der Fertigstellung einen Diakon entsenden, der regelmäßig die Liturgie in der Kapelle übernimmt.
Künstlerische Gestaltung der Kapelle
Die Kapelle beherbergt ein einzigartiges Kreuz, das sich zwei Meter hoch über dem Altar erhebt, sowie eine Statue des heiligen Othmar. Beide wurden vom bekannten Künstler Jag Bueno aus Davao del Norte in Zusammenarbeit mit dem Stifter gestaltet. Der Patron der Kapelle, der heilige Othmar, wird zudem von einer Statue Unserer Lieben Frau von Lourdes begleitet. Diese wurde vom jungen und talentierten Künstler Jimwel De Dios Pinlac aus Bacolor, Pampanga geschaffen.
Reliquien des Heiligen Othmar
Während der Altarweihe wurde eine Reliquie des heiligen Othmar, Abt (ca. 689 – ca. 759), eingebracht. Der heilige Othmar war ein mittelalterlicher Mönch und Priester und der erste Abt des Benediktinerklosters St. Gallen in der Schweiz – ein Fundament für die spätere Stadt St. Gallen. Die Reliquie wurde von der Diözese St. Gallen an die Diözese Tagum gestiftet und ist nun Teil unserer Missionskapelle.
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Originalinhalt von Stephan Breu, veröffentlicht unter dem Titel „Mission Sankt Othmar in Umayam: Neue Hoffnung für die Ata-Manobo-Gemeinschaft„, übermittelt durch Prnews24.com