Zukunftsforscher Matthias Horx glaubt nicht an Leben auf anderen Planeten / Marslandung frühestens in der 40er Jahren

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Bremen (ots) – Der Zukunftsforscher Matthias Horx glaubt nicht an Leben auf
anderen Planeten. „Das Finden von Lebensspuren in unserem Sonnensystem ist
ziemlich aussichtslos“, sagte der Gründer des deutschen Zukunftsinstituts in
einem Interview für das Digitalmagazin des Raumfahrtunternehmens OHB SE. Leben
funktioniere nicht isoliert. Leben sei immer die Entstehung von ungeheurer
Komplexität in verbundenen Strukturen. „Einzelne organische Zellen könnten sich
auf dem Mars nicht halten, und größere Organismen hätten wir längst entdeckt“,
so Horx. „Deshalb ist meine Überzeugung, dass wir nichts finden werden. Denn
selbst wenn es gelingt, Spuren von Leben zu finden: es werden mutmaßlich
abgestorbene Mikroben sein, die wir wohl kaum emotional als Leben oder Lebewesen
empfinden werden. Die kognitive Dissonanz, die in dieser Forschung steckt, ist
doch, dass dort draußen in Wahrheit tatsächlich niemand ist.“ Wir Menschen
wüssten, dass es Millionen von Planeten gibt. „Aber faktisch“, resümiert Horx,
„sind wir sehr allein.“

Die erste Ankunft von Menschen auf dem Mars wird seiner Ansicht nach auch nicht
so schnell gehen, wie allgemein angenommen. „Wir müssen mindestens noch bis in
die 40er Jahre dieses Jahrhunderts warten, bis Menschen auf dem Mars landen“,
sagt Horx. „Eine derartige Mission mit Astronauten benötigt den Antrieb durch
Träume und eine bestimmte Pionierhaftigkeit. Es braucht ein gigantisches Motiv.
Und das ist im Grunde nicht in Sicht. Noch nicht.“ Es werde nicht gehen wie zu
den Zeiten von Kolumbus, als sich einige vom König finanzierte Seeleute
aufmachten, einen neuen Kontinent zu entdecken, so der Zukunftsforscher. „Wenn
man physisch zum Mars will, dann muss man es richtig machen. Das heißt, dann
muss man dort auch eine Station aufbauen und dort bleiben. Das ist schon noch
was anderes, als eine Kapsel auf dem Mond zu landen und nach drei Tagen wieder
nach Hause zu fliegen.“ Wenn Menschen tatsächlich künftig solche Reisen
unternehmen sollten, müssten nicht nur grundlegende technische Probleme gelöst
werden, sondern es müsse auch alles grundlegend billiger werden, so Horx. Selbst
ein globaler Konzern könne solche Ausgaben nicht stemmen. „Darüber hinaus
braucht es auch Zeit, einen neuen Mythos zu entwickeln, ein Narrativ für dieses
größte Ereignis der Weltgeschichte zu kommunizieren“, erklärt der
Zukunftsforscher. „Deshalb meine ich, dass wir mindestens noch bis in die 40er
Jahre dieses Jahrhunderts warten müssen, bis Menschen auf dem Mars landen.“ Und
Anfang August 2049 und im Juni 2050 wird es wieder eine Konstellation geben, in
der Erde und Mars in einem bestimmten günstigen Verhältnis zueinander stehen.

Pressekontakt:

Günther Hörbst
Leiter Unternehmenskommunikation
0421/2020-9438
0171/1931041
guenther.hoerbst@ohb.de

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